Frische-Kur fürs Bad: Betondesign-Optik statt alter Fliesen
Sie mögen die alten Fliesen nicht mehr sehen, haben aber keine Lust auf Staub und Bauschutt? Dann lassen Sie Ihre alten Fliesen doch unter dem Flächenspachtel der „Betondesign-Optik“ verschwinden. Das Ergebnis: eine fugenlose Wand mit zeitlosem Industriecharme, die sogar Wasser die Stirn bietet. Wie das funktioniert? Erklären wir, und zwar Schritt für Schritt.
Schritt 1: Die Arbeit vor der Arbeit
Wie beim Malen und Streichen sind ein paar Vorkehrungen nötig: Um Beschädigungen oder Verschmutzung des Bodens zu vermeiden, bedeckt man diesen am besten mit Malervlies. Dann werden die Armaturen im zu bearbeitenden Bereich abgebaut. Die Anschlüsse in der Wand verdeckt man mit Klebeband.
Schritt 2: Die Vorbereitung
Alte Silikonverfugungen werden entfernt, die Fugen mit Silikonentferner gereinigt. Damit die neue Spachtelmasse richtig haftet, müssen die Fliesen entfettet werden. Das gelingt am besten mit Brennspiritus oder Aceton. Beide Substanzen sind leicht entflammbar, daher sollte man vorsichtig damit umgehen und dafür sorgen, dass der Raum während der Anwendung gut belüftet ist. Putzlappen anschließend mit Wasser nass machen, dies verhindert eine Selbstentzündung.
Schritt 3: Das Verspachteln von Fugen und Flächen
Jetzt geht es richtig los: Die Spachtelmasse ist ein Produkt, das aus zwei Komponenten besteht. Diese müssen zusammengegossen und verrührt werden. Am leichtesten geht das mit einem Rührstab, der von einer Bohrmaschine angetrieben wird. Die beiden Komponenten sollten zusammen etwa zwei Minuten lang gut durchgemischt werden. Mit einer Glättkelle füllt man zunächst die Fugen zwischen den Fliesen. Ist dies geschehen, muss die Spachtelmasse eine Stunde trocknen, ehe es weitergeht. Achtung: Die Spachtelmasse kann etwa drei Stunden lang verarbeitet werden. Um diese Zeit nicht zu verkürzen, deckt man das Gefäß bis zum folgenden Arbeitsschritt gut ab. Ist die Stunde zum Trocknen vergangen, wird die Flächenspachtelmasse mit einem Spezialroller auf die Fliesen aufgetragen. Anschließend glättet man die Oberfläche mit einer venezianischen Glättkelle und lässt die Wand 24 Stunden lang trocknen. Wichtig: Um zu vermeiden, dass Spachtelmasse im Eimer aushärtet und bis zum Folgetag unbrauchbar wird, sollte nur so viel von den zwei Komponenten angemischt werden, wie für die zu bearbeitende Fläche für diesen Arbeitsschritt benötigt wird.
Schritt 4: Die kreative Strukturierung
Nach einer Trocknungszeit von 24 Stunden wird die Spachtelmasse mit 120er Schleifpapier leicht geschliffen und so für den zweiten Durchgang vorbereitet: Die zwei Komponenten der Spachtelmasse zusammengießen, gut durchmischen und mit dem „Betondesign-Optik“-Spezialroller auftragen. Anders als am Vortag glättet man die Wand nicht mehr durchgehend, sondern arbeitet mit dem Spachtel eine Struktur ein. Gelingen größere Partien zu glatt, kann mit der Rolle wieder „aufgeraut“ und mit der Kelle neu gestaltet werden, bis die Wand aussieht, als sei sie aus Beton, und man der Fläche seine persönliche Handschrift verliehen hat.
Schritt 5: Die Versiegelung und Pflege
Ist das „Endprodukt“ 24 Stunden getrocknet, kann man aus sechs unterschiedlich farbigen Versiegelungen wählen. Dabei verfährt man wie beim Malen: mit einer kurzflorigen Rolle für wasserbasierte Lacke vom Licht weg nass in nass. Nach frühestens acht Stunden wird der Vorgang wiederholt. Optional gibt es auch einen zusätzlichen transparenten Glanzüberzug. Für die Reinigung schleifmittelfreie, kennzeichnungsfreie, milde Haushaltsreiniger verwenden, aber keine aggressiven Tücher und Schwämme.